Der erste Tangomorgen - Wo ist der Kerl bloß geblieben?
Es war Anfang Mai 1999.
Vor gut einem Jahr, im März 1998, waren wir aus München nach Umbrien in einen alten, heruntergekommenen Bauernhof gezogen und hatten monatelang renoviert. Wir hatten Zimmer und Ferienwohnungen her- und eingerichtet, einen Garten angelegt und zwischendurch noch eben ein Kind bekommen.
Die ersten Gäste kommen!
Am 8. Mai 1999 sollten die ersten Gäste unser Seminar-Haus La Rogaia mit einem Tangokurs eröffnen.
Marina Jablonski, Tango-Urgestein aus München, hatte eine kleine Gruppe zusammengestellt und sogar aus Norddeutschland hatten sich Tangotänzer zu einer Kurswoche auf unserem umbrischen Hügel angemeldet.
Als die Gäste am Nachmittag des 8. Mai schließlich bei uns ankamen, waren wir ehrlich gesagt noch nicht ganz fertig mit all unseren Vorbereitungen…
Im Tanzsaal türmten sich Umzugskisten und Möbel. Marina traf, wie sie uns später sagte, fast der Schlag und keiner der Angereisten konnte sich vorstellen, dass der Raum am nächsten Vormittag zum Kurs fertig sein würde. Aber sie schienen uns dennoch zu vertrauen, dass wir alles noch rechtzeitig fertig bekommen würden.
Das dringend Notwendige und das Schöne
Als einer der Teilnehmer fragte, wann es denn morgen Frühstück gebe, fiel mir siedend heiß ein, dass wir ja auch Frühstück angeboten hatten. Das hatte ich in dem ganzen Stress vollkommen vergessen!
Also Wolfgang schnell noch zum Einkaufen schicken.
Aber wo war der Kerl bloß?
Spurlos verschwunden und mit ihm eines unserer Autos.
Da musste ich wohl oder übel die neun Monate alte Amira in den Kindersitz der „Ente“ packen und selbst zum Lebensmittel-Laden im Dorf fahren.
Als ich zurückkam, pflanzte Wolfgang seelenruhig blühende Rosen, die er gerade noch in unserer Lieblingsgärtnerei geholt hatte, in die Beete rund um die Terrasse.
Ich schnappte erstmal nach Luft und fand, dass es eigentlich Dringenderes zu tun gab.
Aber eigentlich hatte er ja recht, es sollte ja vor allem schön werden für unsere Gäste.
Und seine vorausschauende Liebe zum Schönen hat sich in all den Jahren immer wieder bewährt!
Die Gäste waren inzwischen alle angekommen, hatten ihre Ferienwohnungen bezogen und genossen auf der großen, nun mit Rosen umrahmten Terrasse die warme Abendsonne. Einige der Teilnehmer kochten für alle ein leckeres Abendessen und es entstand schon bald eine vertraute und entspannte Atmosphäre.
Geschafft !
Am nächsten Morgen war der Tanzraum leer geräumt, geputzt und sogar frisch geweißelt. Die Stereoanlage funktionierte und das Frühstücksbuffet stand pünktlich bereit.
Wolfgang, ich und unsere zwei Helfer hatten zwar eine etwas kurze Nacht gehabt, aber dafür war alles so, wie wir uns es vorgestellt hatten.
Und als dann zum ersten Mal die Klänge von Di Sarli und Alfredo de Angelis durch den Raum hallten und über die Terrasse und die Rosenbeete schwebten, wusste ich, dass sich all die Mühe gelohnt hatte und wir viele schöne, mit Tango gefüllte Jahre in La Rogaia haben würden.
Die Woche mit Marina war ein voller Erfolg und sie kam in den darauffolgenden Jahren immer wieder nach La Rogaia.
Ein Teilnehmer der Tangowoche mit Marina im Jahr 2000 hat einen wunderbaren kleinen Text dazu verfasst:
Impressionen von Matthias zum Tangokurs mit Marina im Jahr 2000
Habt auch Ihr schöne Erinnerungen an einen Tango-Urlaub in La Rogaia?
Dann erzählt uns und anderen von Euren schönsten Tangomomenten.
Dazu könnt Ihr uns ein E-Mail schicken oder gerne auch einen Kommentar in unserem Blog schreiben.
Wir sind schon sehr darauf gespannt!
Tangokurse in La Rogaia wieder ab Mai 2021!
Wer schon an an den Urlaub 2021 denken mag und kann, der findet vielleicht in unserem Tango-Kursprogramm einen passenden Termin.
HIER findet Ihr unser komplettes Programm 2021: www.tango-urlaub.de