La Fagiolina del Trasimeno - feine Rezepte mit einer edlen Bohnensorte
Schon vor 2.500 Jahren wurde rund um den Trasimenischen See von den Etruskern eine Bohnensorte angebaut, die über Jahrhunderte hinweg wegen ihres hohen Anteils an Eiweiss ein fester Bestandteil der Ernährung war. Im 20. Jahrhundert wurde sie durch die leichter anzubauenden und größeren südamerikanischen Bohnensorten fast komplett verdrängt und drohte in Vergessenheit zu geraten.
Unser Freund Fabio Berna, ein junger Biobauer aus Castiglione del Lago, fand auf dem Dachboden ein paar Gläser mit Saatgut, die seine Großeltern noch angebaut hatten. Er und einige andere Bauern begannen, die Trasimenobohnen wieder systematisch anzubauen, mit großem Erfolg! Im Jahr 2000 wurde die Trasimenerbohne zu einer "Slow Food Spezialität" ernannt.
Die Trasimener-Bohnen reifen nicht alle gleichzeitig, so dass der Bauer während der Erntezeit jeden Tag hinaus auf den Acker muss, um die gerade eben gereiften Bohnen einzusammeln, eine ziemlich langwierige und mühsame Arbeit. Es gibt cremeweisse Trasimenerbohnen mit einem sehr delikaten Geschmack und die kräftigeren bunten Trasimenerbohnen mit eher nussigem Geschmack.
Fotos: Fabio Berna, Azienda Agricola Melgrani
Leckere Gerichte mit der Fagiolina del Trasimeno
Die Trasimenerbohnen brauchen nicht eingeweicht zu werden. Es genügt, sie zu waschen und dann eine halbe Stunde lang mit einem Stück Karotte und einer kleinen Zwiebel zu kochen. Wichtig ist, dass man in dieser Phase noch kein Salz zugibt, da die Bohnen sonst nicht richtig quellen und der feine Geschmack herausgezogen wird.
Dann gießt man das Ganze ab, fischt das Gemüse heraus, setzt die Bohnen nochmals mit heißem gesalzenem Wasser und einem Zweig Rosmarin an. Das Wasser sollte die Bohnen nur knapp bedecken. Man lässt alles nochmal 20 Minuten köcheln und gießt dann das eventuell überschüssige Salzwasser ab.
Puristen können die Fagiolina ohne weitere Zutaten genießen, z.B. auf einer Bruschetta (geröstetes Weißbrot) mit frischem Olivenöl beträufelt und etwas Pfeffer gewürzt, oder als Beilage z.B. zu Gegrilltem oder Schweinebraten, natürlich auch mit Olivenöl beträufelt.
Man kann das Ganze aber noch verfeineren - hier einige Rezeptvorschläge:
Fagiolina nach Fabio Berna
Für 4 bis 5 Personen:
250 g Fagiolina, 2 Karotten, 2 Zwiebeln, 1 halbe Stange Lauch, 300 g Kirschtomaten, Olivenöl
Die Fagiolina wie oben beschrieben mit einer Karotte und einer Zwiebel kochen. Beim zweiten Kochdurchgang in Salzwasser für dieses Rezept keinen Rosmarin zugeben.
Den in feine Ringe geschnittenen Lauch in Olivenöl andünsten. Den Lauch herausnehmen und das Öl warmhalten
In einer zweiten Pfanne eine Karotte und eineZwiebel (beides kleingehackt) in Olivenöl andünsten. Die abgegossenen Bohnen und die kleingewürfelten Kirschtomaten zugeben und 3 Minuten mitdünsten.
In kleinen Schälchen anrichten und mit dem Olivenöl mit Lauchgeschmack beträufeln. Wer mag, kann natürlich auch den gedünsteten Lauch dazu essen, aber eigentlich ist der Geschmack des Lauchs zu stark für die feinen Bohnen.
Fagiolina für Feinschmecker
Für 6 Personen
250 g Fagiolina, 1 Karotte, 1 Zwiebel, 1 Zweig Rosmarin, 40 gr frischen schwarzen Trüffel, Olivenöl, Salz, Pfeffer.
Die Fagiolina wie oben beschrieben mit der Karotte, der Zwiebel und dem Rosmarin kochen.
Abgießen, das Gemüse entfernen, und die Bohnen auf kleine Schälchen verteilen. Den Trüffel darüberhobeln, reichlich Olivenöl, etwas Salz und Pfeffer zugeben und sofort servieren.
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Die feinen Trasimenerbohnen können Sie direkt bei Fabio Berna von der Azienda Agricola Melagrani bestellen, und zwar in seinem Online-Shop.
Cave-Bohnen aus Foligno
Eine weitere Bohnenspezialität aus Umbrien sind die Cave-Bohnen aus Foligno. Auch sie sind mühsam und aufwändig im Anbau, so dass die umbrische Spitzenköchin Maria Luisa Scolastra meint, dass sie eigentlich „zum Preis von Juwelen verkauft werden müssten“.
Maria Luisa Scolastra macht durch ihre Rezepte im Magazin der Süddeutschen Zeitung die umbrische Küche seit einigen Jahren auch in Deutschland bekannt.
Hier finden Sie Maria Luisa Scolastras Rezept für „Cave-Bohnen mit rotem Knurrhahn“ aus dem SZ-Magazin Heft 24/2017
Kulinarische Wochen und Kochkurse in La Rogaia
Viele weitere Juwele der umbrischen Küche können sie bei unseren Kulinarischen Wochen und unseren Kochkursen kennenlernen: Trüffel, Pilze, Wildschwein, andere leckere Hülsenfrüchte und hausgemachte Pasta
Bei unseren Kulinarischen Wochen bekommen Sie einen noch tieferen Einblick in die Ess- und Genusskultur Umbriens und der Toskana:
Jeden Tag Ausflüge zu kulinarischen Geheimtipps, ausgefallene Restaurantbesuche, Trüffeljagd, Weinverkostungsseminar und vieles mehr...
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