Sehenswürdigkeiten Toskana - Florenz
Meine Lieblingsorte in Florenz
Santa Maria Novella
Wer vielleicht nur auf der Durchreise nach Florenz kommt und ein paar Stunden Aufenthalt zwischen zwei Zügen hat, dem sei die Kirche gleich neben dem Bahnhof empfohlen: Santa Maria Novella. Da kann man gleich vom Bahnsteig aus mit seinem Koffer hinspazieren - ohne umständliche Gepäckaufgabe - und sich einen der schönsten Freskenzyklen der Hochrenaissance ansehen. In der Cappella Tornabuoni hat Ghirlandaio das Leben Marias und Johannes des Täufers dargestellt: Raffinierte Bildkompositionen, deren perspektivische Darstellung von Säulenhallen, Gebäuden und sich ins Blau verlierenden Landschaften einen förmlich ins Geschehen hineinzuziehen scheinen...
San Marco und Fra Angelico
Wer ein bißchen mehr Zeit hat, dem seien das Kloster San Marco und die Fresken und Bilder des Fra Angelico ans Herz gelegt. Für mich - neben Piero della Francesca - der berührendste der italienischen Maler der Renaissance, wegen der Schlichtheit und Reinheit seiner Darstellungen, ohne große Schnörkel und Verzierungen, von einem innigen Geist erfüllt. Am beeindruckendsten sind die ehemaligen Klosterzellen im Obergeschoss des jetzigen Museums von San Marco, deren jede einzelne mit einem Fresko von Fra Angelico ausgestattet ist. Die einfachen Zellen, von deren Wänden Engel, Marien und manchmal auch Dämonen auf die bescheidenen Bewohner herabblickten, sind erhalten wie ein großes Gesamtkunstwerk einer Frömmigkeit aus längst vergangenen Zeiten. Im Erdgeschoss sind die leuchtenden Altarbilder Fra Angelicos ausgestellt, eines schöner, lieblicher und goldglitzernder als das andere, aber - im Vergleich zu den Fresken - fast ein wenig zu schön...
Bummeln am Arno-Ufer
Nach ein oder zwei Museen und Kirchen ist es dann auch erst mal wieder genug mit der Kultur. Zeit für einen Spaziergang am Arno-Ufer, immer mit dem Blick auf all die traumhaften Paläste und verwinkelten Häuser auf beiden Seiten des Ufers und die grünen Hügel im Hintergrund. Da fotografieren sich Liebespaare aus aller Welt oder versuchen, ihre Liebes-Schlössern - teils in waghalsigen Unternehmungen - an den Brücken zu befestigen. Eifrige Jogger in knallbunten Outfits und Ruderer, deren melodische Kommandorufer auf Italienisch gar nicht so militärisch klingen wie andernorts. Elegante ältere Damen mit Pudel, der eine oder andere Angler und das gleichmäßige Glucksen des Wassers...
Die Markthalle von Florenz
Hunger bekommen? Dann geht's am besten in die historische Markthalle von Florenz, in der Nähe das Bahnhofs (nur bis 14 Uhr geöffnet). Die Auslagen der Metzger sind zwar nichts für Zartbesaitete, aber man kann sich ja auch den üppigen Obst- oder Käse-Ständen zuwenden. Und gegessen wird natürlich bei "Nerbone": Eine deftige toskanische Bohnensuppe, vorzügliches Roastbeef mit Salsa verde, in Olivenöl und Minze gebratene Artischockenherzen, oder für die Experimentierfreudigen die Florentiner Spezialität Lampredotto (Kutteln).